Ein übernatürlicher Gott, der trotzdem ganz alltäglich spricht. Ein Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und Wunder tut und dennoch dich und mich ganz persönlich im Blick hat. Ein Gott, der uns Frühstück macht, wenn wir es am wenigsten verdient haben. Ein Gott, der uns heilen lässt, bevor er uns in unseren Dienst ruft. Das ist Jesus.
In Johannes 21 offenbart er seine Fürsorge auf eine ganz persönliche Art und Weise.
Johannes 21,3-14: "Petrus sagte: "Ich gehe fischen." – "Wir kommen mit", meinten die anderen. Also fuhren sie im Boot hinaus, fingen in dieser Nacht aber nichts. 4 Als es Tag wurde, stand Jesus am Ufer, doch die Jünger wussten nicht, dass er es war. 5 "Kinder, habt ihr vielleicht etwas zu essen dabei?", rief er ihnen zu. "Nein!", riefen sie zurück. 6 "Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus!", forderte er sie auf. "Dort werdet ihr welche finden." Das taten sie. Doch dann konnten sie das Netz nicht mehr ins Boot ziehen, so viele Fische hatten sie gefangen. 7 Da sagte der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, zu Petrus: "Es ist der Herr!" Daraufhin warf sich Simon Petrus das Obergewand über, das er bei der Arbeit abgelegt hatte, band es hoch und sprang ins Wasser. 8 Die anderen Jünger kamen mit dem Boot nach, das Netz mit den Fischen im Schlepptau. Sie waren ja nur noch hundert Meter vom Land entfernt. 9 Als sie ausstiegen und an Land gingen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten; auch Fladenbrot lag dabei. 10 "Holt ein paar von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!" sagte Jesus zu ihnen. 11 Da ging Petrus zum Boot und zog das Netz an Land. Und obwohl es mit 153 großen Fischen gefüllt war, zerriss es nicht. 12 "Kommt her zum Frühstück!", sagte Jesus. Am liebsten hätten die Jünger ihn gefragt, wer er sei. Doch keiner von ihnen wagte es, denn sie wussten, dass es der Herr war. 13 Jesus trat zum Feuer, nahm das Brot und reichte es ihnen und ebenso den Fisch. 14 Das war nun schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern nach seiner Auferweckung von den Toten zeigte."
Dazu kannst du dir hier meinen Input anhören, den ich am 07. Juni im Lighthouse Haiger halten durfte.
Den Exkurs zur Zahl drei, die in dem Kapitel immer wieder vorkommt, findest du unter dem Video.
Die Zahl drei in der Bibel
Jesus fragt Petrus in diesem Kapitel dreimal: Hast du mich lieb? Mehr als diese? (Das kann sich sowohl auf die anderen Jünger beziehen als auch auf den Fischereibetrieb. Liebst du mich mehr als: Deine Freunde, dein altes Leben, deinen Alltag, deine Gewohnheiten, als alles andere?)
Er fragt dreimal. Dreimal hatte Petrus ihn verraten. Indem Petrus dreimal ausspricht: Ja, ich liebe dich. Ja, du weißt, dass ich dich liebe. Ja Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe (Verse 15,16,17), wird ihm bewusst, dass seine Schuld weg ist. Jesus hat ihm vollständig vergeben.
Die Zahl drei steht für die Vollkommenheit und ist der Inbegriff für neues Leben. Es muss nichts mehr hinzugetan werden. In Vers 14 steht: "Das war nun schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern nach seiner Auferstehung zeigt." Die drei ist wichtig!
Jesus ist eins mit Vater und Heiligem Geist in einer unbeschreiblichen schönen Dreieinigkeit. Aber Jesus stand auch auf am dritten Tag. Wenn etwas zerbricht, dann stellt Gott am dritten Tag oft wieder her.
Für Jesus und die Apostel hat der Zeitpunkt seiner Auferstehung eine starke, theologische Bedeutung. Und ebenfalls dieser Tag, an dem Jesus sich zum DRITTEN MAL seinen Jüngern zeigte. Die Zeitspanne von drei Tagen ist für die biblische Erzählung wichtig, denn in dieser Zeit erschafft Gott neues Leben und etabliert seinen Bund mit der Menschheit.
Diese Auffassung im NT gründet sich auf das Verständnis der Jünger aus den jüdischen Schriften.
Das Muster des „dritten Tags“ in der hebräischen Bibel
Die vielleicht eindeutigsten Beispiele von Auferstehung am dritten Tag in den hebräischen Schriften finden wir in Jona 1,17 und Hosea 6,1-2. Jesus verweist auf Jonas drei Tage im Bauch des großen Fisches als eine Metapher für seine eigene Auferstehung. Hosea sprach von Gottes Auferstehungswerk für das Volk Israel, das am dritten Tag passieren sollte.
Man findet das Drei-Tage-Muster aber schon am Anfang der Bibel. Die Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1.
Am ersten „dritten Tag“ erschafft Gott trockenes Land und sorgt dafür, dass Pflanzen aus dem Boden wachsen, dass sie Samen hervorbringen und Bäume Früchte tragen (1, 11-13). Dieses Bild handelt von neuem Leben, das aus dem Boden sprießt – einem eigentlich toten Ort, an dem nichts existiert.
Vom zweiten „dritte Tag“- Ereignis lesen wir am sechsten Schöpfungstag, als Gott Tiere und Menschen erschafft (1,24). In Anlehnung an den ersten „dritten Tag“ steht in diesem Abschnitt, dass die Erde Lebewesen hervorbringen wird (1,24-27).
Abrahams Prüfung in 1. Mose 22
In einem weiteren „dritten Tag“-Ereignis wird Abraham von Gott geprüft – seinen einzigen Sohn Isaak als Brandopfer auf einem Berg zu bringen. (Vers 4: Am dritten Tag der Reise erblickt der den Berg des Opfers aus der Ferne). Am Ende ist es Gott, der für das Opfer sorgt und den Bund mit Abraham festsetzt.
Die Israeliten am Berg Sinai in 2. Mose 19
Nachdem Gott gerade sein Volk aus einer jahrhundertelangen Unterdrückung aus Ägypten befreit hat, will er mit Israel einen Bund eingehen – auf einem Berg (1. Mose 19,2-3). Gott macht hier deutlich, dass er am „dritten Tag“ auf den Berg Sinai herabkommen, und sich seinem Volk zeigen möchte. Genau wie bei Abraham ist dieser Moment eine Prüfung für Israel. Sie sollen sich darauf vorbereiten, mit Gott einen Bund einzugehen und am „dritten Tag“ bereit sein (2. Mose 19,9-16). Dieser Abschnitt der Erzählung erwähnt den „dritten Tag“ vier mal und stellt damit sicher, dass uns ganz klar ist, dass dieses bedeutsame Ereignis an Gottes besonderem Tag stattfinden wird.
Die Zahl drei steht außerdem für eine vollkommene Bestätigung:
Wird eine Aussage in der Bibel von drei Zeugen bestätigt, bekräftigt das den Wahrheitsgehalt; wird etwas dreimal gesagt, soll eine Sache dadurch nachdrücklich bestätigt oder besonders betont werden. In Hesekiel 21:27 sagt Gott: in Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen; In Apostelgeschichte 10:9-16 bestätigt die Stimme Petrus dreimal, dass er die unreinen Tiere essen darf, das war die Vorbereitung für die Heidenmission in dieser göttlichen Vision.
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